Wir leben in einem Besitzregime mit Wahlrecht.
Wir bauen etwas anderes.
Wir sind ein Kollektiv aus Menschen und Unternehmen, die sich gegen eine Gesellschaft stellen, in der Besitz politische Macht ersetzt, Vermögen über die Zukunft bestimmt und die Grundlagen des Zusammenlebens dem neo-amerikanischen Kapitalismus überlassen werden. Wir haben eine klare Haltung zu einem modernen Sozialkapitalismus.
Als Verein unterstützen wir unsere Mitglieder und Unternehmen, die unsere Ziele teilen und mit uns an einer gemeinsamen, visionären Zukunft arbeiten. Wir denken Gemeinwohl neu, setzen gemeinnützige Projekte um und schaffen langfristig Strukturen, die Leistung belohnen, Teilhabe ermöglichen und Verantwortung einfordern. Unsere politische Bildungsarbeit, Beteiligung an Firmen und gemeinnützige Praxis zielen auf die nachhaltige Stärkung demokratischer Strukturen und sozialer Teilhabe – nicht durch Symbolpolitik oder leere Phrasen, sondern durch konkretes Handeln und strukturelle Veränderung.
Die Vision Sozialkapitalismus
Jetzt: Gesellschaft am Kipppunkt
Unsere Gesellschaft belohnt nicht, wer arbeitet – sondern, wer besitzt. Der neo-amerikanische Kapitalismus orientiert sich nicht am Gemeinwohl. Grundbedürfnisse wie Wohnen, Bildung, Gesundheit und Energie sind längst dem Markt überlassen. Die Folge: Die Schere zwischen Arm und Reich geht weiter auseinander. Während einige ihr Vermögen exponentiell vermehren, kämpfen Millionen mit prekären Jobs, steigenden Lebenshaltungskosten und der Angst vor sozialem Abstieg.
Wenn diese Entwicklung anhält, droht eine Gesellschaft der Arbeitssklaven und Eigentumseliten. Demokratie wird zur Fassade, Teilhabe zum Privileg. Wer kein Kapital hat, verliert nicht nur ökonomische Sicherheit, sondern auch politische Wirksamkeit.
Vision: Kräfte durch Kapitalismus - aber fair
Wir erkennen die Kraft des Kapitalismus, der Innovationskraft und Leistung in einem hohen Maße freisetzen kann. Unsere Vision von Sozialkapitalismus schafft klare Grenzen bei Superreichen, wo Marktlogik sonst entgrenzt und unterstützt kleine und mittlere Unternehmer als echte Leistungserbringer. So wird unternehmerische Initiative gefördert, ohne dabei gesellschaftliche Verantwortung und demokratische Kontrolle zu ignorieren.
In einer solchen Ordnung wird Eigentum nicht zur Eintrittskarte in politische Macht, sondern zur Verpflichtung gegenüber der Gemeinschaft. Leistung lohnt sich – aber nicht auf Kosten anderer. Gewinne entstehen, aber sie fließen zurück: in Bildung, Gesundheit, Infrastruktur und Teilhabe.
So entsteht eine neue Form des Zusammenlebens: solidarisch statt gegeneinander, gerecht statt zufällig. Eine Gesellschaft, in der alle Menschen ein Leben in Würde führen können. Sozialkapitalismus ist nicht die Korrektur des Alten, sondern der Entwurf für das Neue.
Wohnraum statt Rendite
Eigentum kann stabilisieren und Verantwortung fördern – besonders beim selbstgenutzten oder gemeinschaftlichen Wohnraum. Doch wenn Wohnen zur Kapitalanlage wird, verliert es seine soziale Funktion. Große Vermieter tragen oft nicht zur Lösung des Wohnraummangels bei, sondern profitieren von ihm: Je knapper der Wohnraum, desto höher die Mieten – und desto größer die Rendite.
Wir sagen: Jeder Mensch muss wohnen dürfen – sicher, bezahlbar und würdevoll. Deshalb braucht es klare Grenzen für die Kapitalisierung von Wohnraum und eine Rückführung von Vermögen, das auf Kosten der Gesellschaft wächst. Wohnen gehört ins Gemeinwesen – nicht ins Portfolio.
Faires Leben für jeden
Arbeit ist mehr als Mittel zum Einkommen – sie ist Ausdruck von Verantwortung und gesellschaftlichem Beitrag. Doch nicht jeder Mensch kann arbeiten – sei es aus gesundheitlichen, sozialen oder strukturellen Gründen.
Für diese Menschen braucht es ein starkes Netz aus Sozialleistungen und ein starkes Rentensystem, das nicht stigmatisiert, sondern Gleichberechtigung erlaubt. Sozialleistungen auf Mindestlohnniveau, die eine gleichberechtigte Teilnahme an der Gesellschaft erlauben, sind keine Gnade, sondern Ausdruck demokratischer Verantwortung.
Gleichzeitig braucht es klare Grenzen: Wer dauerhaft arbeitsfähig ist, sich aber bewusst der Verantwortung entzieht, kann nicht unbegrenzt von der Solidarität der Gemeinschaft profitieren. In solchen Fällen muss finanzielle Unterstützung auf das Notwendige begrenzt werden – mit klaren Angeboten zur Wiedereingliederung.
Demokratie statt Ausbeutung
Arbeitnehmer sind keine bloßen Kostenfaktoren, sondern die tragende Säule unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Ihre Rechte zu stärken bedeutet, allen Menschen würdevolle Arbeitsbedingungen und faire Bezahlung zu garantieren. Dies gelingt durch starke Gewerkschaften und aktive Betriebsräte, die die Interessen der Beschäftigten vertreten und ihre Beteiligung an unternehmerischen Entscheidungen ermöglichen.
Sichere Arbeitsbedingungen, die Gesundheit und Wohlergehen schützen, sind dabei ebenso unverzichtbar wie ein Mindestlohn, der ein Leben ohne Armut ermöglicht und jedem Einzelnen eine gleichberechtigte Teilhabe an der Gesellschaft sichert. Arbeitnehmerrechte sind keine Forderung, sondern die Grundlage einer funktionierenden und gerechten Gesellschaft.